Mittwoch, 1. April 2009

Elektrisches Geheul VI

Ich erwachte.
Die Bäume würden bleiben, wo sie sind.
Und nicht einer von ihnen würde Lust verspüren, in unserem gemeinsamen Tagebuch zu blättern.
Auch die Lämmer würden sehen müssen, wo sie bleiben.
Wir konnten uns nicht um alles kümmern.
In diesen blauen Stunden schmolz der stolze Schneemann dahin.
Als Letztes waren noch seine blondgefärbten Haare zu erkennen.
Zwei eifrige Bulldoggen besudelten ausgelassen seine Überreste.
Und ein findiger Geschäftsmann verkaufte diese Reliquien später als Zitroneneis.
Kapitalismus ist alles.
Und bedeutet doch nichts.
Denn die wahren Rätsel kann ausschließlich unsere Unwissenheit auflösen.
Ich erinnerte mich.
Ich vergaß gleich wieder.
Reife Melonen und schwarze Bademäntel lachten deinen seidenen Ohrringen entgegen.
Ein Tag am Strand der Gemeinsamkeiten.
Gefangen im Fegefeuer der Apathie.
Dann wieder leidenschaftliche Blicke in der Halbzeitpause.
Aversionen und Gladiatoren, eingeölt für den Ringkampf.
Alte Socken auf der Feuertreppe.
Streifenhörnchen und höhnisches Gelächter.
Unschuldige Blicke und ungläubige Mädchen.
Schiefe Zähne und strähnige Haare, die mal wieder gewaschen werden mußten.
All das warst du für mich.

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