Dienstag, 14. April 2009

Elektrisches Geheul VIII

Kurz hinter der Kläranlage trickste sie mich ein weiteres Mal aus.
Der fliederfarbene Regen benetzte meine Augenlider und reinigte unentgeltlich unsere verschwitzten Handtücher.
Da schwor ich mir, niemals wieder Witze über Rüschenblusen zu reißen.
Und du sahst aus wie ein zerzauster Autoreifen.
Und ich fühlte mich wie ein frischer Pfannkuchen.
Das gelbe Trikot der Hoffnungslosigkeit aber war zerrissen.
Einzig die feurigen Fetzen des Norwegerpullovers hielten uns noch warm.
Die dunklen Stunden erschienen mir länger als es ausgemachte Tage je hätten sein können.
Verrat.
Betrug.
Migräne.
Zahnschmerzen.
Und gewechselte Windeln.
Gemeinsam standen sie stumm am Wegesrand.
Und gedachten beiläufig unserer Gleichgültigkeit.
Die energische Ruhe bedrängte den Sturm.
Auch er war nicht bereit, sich ihr zu öffnen.
In diesem Augenblick fühlte ich, daß noch viele Männer in dein Leben treten würden.
Doch nicht einer von ihnen könnte je wieder dein Herz aus dem Mülleimer hervorholen.
Was nicht zerbrochen ist, ist noch gut, so sagt man.
Und ein hautenger roter Badeanzug kann so manche Narbe verbergen.
An all das wird von jenen immer feste geglaubt, die auch ansonsten immer falsch liegen.
Mit ihren Vermutungen und kleinen durchtriebenen Geheimnissen.

Keine Kommentare: