Samstag, 3. November 2007

Jesus was a cross maker

Ich setze mich aufs Lokus und verkündige von dort: Jesus war der erste Selbstmordattentäter der Weltgeschichte. Führende Theologen sollen mir erst mal das Gegenteil beweisen. Können sie aber nicht. Ätsch.
Immerhin jedoch, so viel muß man dem Zimmermann aus Nazareth schon zugestehen, war seine PR-Abteilung absolut unschlagbar. Niemand sonst ist je weiter gegangen in der radikalen Umdeutung sämtlicher Tatsachen, nicht einmal die Bush-Administration im Falle der Beweisführung, daß der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt.
Die Passion macht auf einmal Spaß. Ein Verbrecher wird gefeiert. Durch den hundertprozentigen Einsatz seines Körpers wurden Milliarden von Geistern überzeugt. Das soll ihm erst mal jemand nachmachen. Wobei, vielleicht besser doch nicht.
Ein hilfloses Opfer wird zum glorreichen Helden umgeformt, seine Ohnmacht wird zur Macht verklärt, sein Schmerz und seine Unterdrückung transformieren sich zur Lust und Befreiung, sein Tod, die ultimative Niederlage, wird verwandelt in ewiges Leben.
Aus dem vielleicht größten Scheitern der Menschheit ziehen Leute weltweit über zweitausend Jahre hinweg ihre größte Hoffnung. Das ist schon extrem WOW. Sich das mal zu vergegenwärtigen, ist eine echt spannende Angelegenheit.
Gänzlich uninteressant hingegen präsentierten sich die Medien in den letzten Wochen: Sarkozy wird sauer, wenn man ihn auf seine Alte anspricht (verständlich, wenn man auf so eine Eule reingefallen ist). Über einen jungen Fußballer fällt die ganze selbstgerechte Meute der Nation her, nur weil er bei seinem nächsten Besuch im Iran seine dortigen Verwandten gern daheim anstatt im Gefängnis antreffen möchte. Plasberg verwechselt Arroganz mit investigativem Journalismus. Und über Pocher lacht nach wie vor in erster Linie er selbst. Außerdem muß Ahmadinedschad ganz schnell weg. Ebenso wie Bublath.
Sehen Sie nächste Woche: Kurt Beck huldigt Satanas Abraxas, und Eva Herman darf mein Klo putzen. Sowieso hat die Trulle ihre 15 Minuten Ruhm jetzt schon länger überzogen, als es Gottschalk am Samstagabend je in den Sinn käme. Also hopp hopp, frisch ans Werk, Madame.

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