Samstag, 20. Oktober 2007

Ein Kinderspiel in drei Aufzügen und einer Rolltreppe

Hallöchen. Na? Alles fit im Schritt? Und selbst? Och jo, muß ja.
Ich bin der große Eskalator. Ich nehme alle Einzelteile und füge sie zu einem sinnlosen Ganzen zusammen. In einem früheren Leben war ich Generalsekretär einer großen Volkspartei.
Ich bin eine von diesen Marken, die mit der Jacke in der Hand in deinem Flur rumstehen und sagen: Wo kann ich mich denn hier mal aufhängen? Auch immer gern genommen: Zum Bleistift. Und wenn ich gehe, flöte ich gutgelaunt: Tschüssikowski.
Na? Bin ich nicht total crazy? Das alles ist ohne Alkohol eigentlich kaum zu ertragen. Darum saufe ich immer fünf Liter, weil ich bin ein Spritter und werde dadurch immer nur noch fitter. Täglich eine gute Tat. Erst gestern brachte ich das Leergut weg. Dabei kam mir plötzlich eine schöne Kindheitserinnerung in den Sinn, die ich mir gerade eben selbst ausgedacht hatte.
Ich mache mir die Worte wiedewiedewiese mir gefallen. Furchtbar fruchtbar lief und fiel die Petra und ihr Petersil. Das geht mit Sprache deutlich leichter als mit Ölfarbe. Schließlich ist Van Gogh so furchtbar schlecht reproduzierbar. Man kann sich nämlich, müssen Sie wissen, nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden. Aber manchmal, klar, da geht das schon.
Und während man dann so vor sich hinblutet und nach dem nächsten Spital sucht, klingeln einem plötzlich in den eineinhalb verbliebenen Ohren schwer unsubtile Werbebotschaften. Wie etwa diese hier: Fahr und spar mit City Spar. Oder wie wäre es damit: Die Salzburger Trachtenstube freut sich auf Ihren Besuch.
Apropos ungebetene Produktbepreisung: Eine schöne Uhr zeugt von Klasse, verhieß mir erst heute morgen wieder eine Nachricht in meinem Spamordner. Klasse, die ich nie hatte, fügte ich in Gedanken wie automatisch hinzu.
Ansonsten ist mit meinem Weltbild aber alles in bester Ordnung. Ich bin ein sehr freundlicher Typ und würde, aus reiner Nächstenliebe, versteht sich, noch nicht einmal Margot Käßmann von der ökumenischen Bettkante schubsen.
Was ich im übrigen noch sagen wollte: Jacques Chirac besaß keinerlei Manieren. Man serviert einer Dame unter freiem Himmel einfach keinen Handkuß, das gehört sich nicht. Und wenn ich Dame sage, dann gilt das sogar für so jemanden wie Angela Merkel. In der Hinsicht ist der Freiherr von Knigge echt erbarmungslos.
Und jetzt kommt das, was Sie sicher schon geahnt haben, nämlich: Tschüssikowski.

Keine Kommentare: