Montag, 5. Mai 2008

Frühling in der Garage

Israel hat Geburtstag. Happy Birthday, altes Haus, sechzig wirste, oho, hast dich aber gut gehalten. Und auch nur noch fünf Jahre bis zur Rente. Na, dit haste dir aber ooch verdient, so wie die Palästinenser im Büro immer querschießen. Immer dieses Mobbing, furchtbar.
Deine größte Leistung ist vielleicht, daß du zusammengebracht hast, was eigentlich gar nicht zusammengeht: Deutsche, Araber, Russen, alle am Stärtchen. Geht nicht? Sah am Anfang ganz so aus. Geht aber doch. Siehste mal.
Zum Geburtstag wünsche ich dir jedenfalls nur das Allerbeste: nämlich andere Palästinenser. Erst auf Hitler setzen, dann auf die Araber, die dich 1948 ins Mittelmeer treiben wollten, später auf Nasser und Saddam... alles totale Chaoten hier. Das haben wir schon gerne. Und statt in Camp David 2000 mit Diplomatie endlich alles klarzumachen, sind sie lieber weiter bei der Gewalt geblieben. Dabei hätten die Eumels ja sogar schon 1947 einen eigenen Staat haben können, wenn sie nur den damaligen UN-Teilungsplan angenommen hätten. Übrigens mit einem viel kleineren Israel als heute.
Und wo wir schon mal in der Region sind: Deutschland und die lustigen fünf UN-Vetomächte wollen dem Iran die Bombe nun mit Zuckerbrot abschwatzen. Peitsche war wohl gerade alle. Hey Ahmadinedschad, Baby, laß uns doch Freunde sein und so, wir können schließlich über alles reden. Der wird jetzt bestimmt so dermaßen gerührt sein, daß er sofort alles verschrotten läßt. Geniale Idee, echt. Darauf eine Prinzenrolle. Die ißt der Broder übrigens genau so gern wie ich. Haben wir also doch was gemeinsam, wer hätte das gedacht?
Huch, plötzlich klingelt das Telefon. Es ist meine Ex. Ich gehe aber nicht dran. Falls wir eines Tages wider Erwarten doch noch mal uns versöhnen und folglich heiraten sollten, dann läuft in der Kapelle was Schönes von Minnie Riperton. Das wäre wenigstens ein guter Einstieg. Meine Fresse, konnte die Frau vielleicht singen. Also die Riperton jetzt, nicht die Ex.
Später heißt es: Bis daß der Tod uns scheidet. Und dann eben wieder Kapelle, nur diesmal die Eureka Brass Band aus New Orleans. Nun ja, in Österreich würde ich vielleicht in den Keller gehen.
Apropos Südstaaten: Bayern ist schon wieder Meister. Macht aber nichts, denn ab sofort ist Hoffenheim meine neue Lieblingsmannschaft. Gib dem Rangnick ein Zuhause, TSG. Geld und Hockey halten die Welt beisammen. Bißchen Sachkenntnis untergerührt, fertig ist der Schmaus.
Unterdessen marschiert Rußland ein, wo es will. Der Westen motzt zwar, unternimmt aber nichts.
Alles bißchen sprunghaft heute, was? Tjaja, da muß man aber durch. Notfalls ruft einfach beim BND an, die helfen auf die Sprünge. Haben da eine Akte über mich, da steht alles drin, was ihr wissen müßt: Wer mich hier so anruft, mein gesammelter E-Mail-Bestand der letzten zwei Jahre, mit wem ich sonst so verkehre – nur das Wieso hinter all dem, davon haben die Horcher und Heuchler keinen Blassen.
Im Osten schimmert derweil schon wieder die Abendsonne. Hat sich wohl auch in der Hausnummer vertan. Ich setze meine Brille auf und lasse sie rein. Ein Schälchen Milch steht für sie in meiner Küche immer bereit.

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