Samstag, 3. März 2007

Ein Märchen aus uralten Zeiten

Wumbaba, der weiße Neger, stürmte ins Auditorium und rief mit Mark und Bein durchdringender Stimme: Alles in Deckung! Ich mussen machen Kacka! Ganz groß stinkistinki!
So hatten Mark und Bein nun aber eben nicht gewettet und stellten deshalb Wumbaba zur Ruhe.
Junger Mann, setzte Mark an, Sie wissen schon, daß Sie hier in einer wissenschaftlichen Einrichtung sind, in der es sich nicht gehört...
Ja ja, fuhr ihm Wumbaba forsch dazwischen, ich wissen, alles gut, Deutscheland schöne Land, aber ich mussen wirklich ganz schnell machen Kacka! Sonst Wumbaba noch platzen!
Wie stellen Sie sich das denn überhaupt vor? wollte daraufhin Bein wissen, der sich auf diesem Wege auch mal ins Gespräch einklinken wollte. Sie sind vielleicht nicht mit den Gepflogenheiten in unserem Kulturkreis so wahnsinnig vertraut, aber dies hier ist noch immer ein Auditorium und mitnichten eine Bedürfnisanstalt.
Ah, das kein Problem! versetzte daraufhin der Zweckoptimist Wumbaba und setzte dazu auch noch gleich sein gewinnendstes Lächeln auf. Ich mir einfach graben Loch in Boden von Steppe und machen Kacka da rein!
Mein Herr, versuchte Mark nun noch einmal den Neger zur Räson zu rufen, dies ist aber, wie Sie unschwer erkennen werden, kein Mischwald, sondern reinster Linoleumboden. Da versuchen Sie mal so auf die Schnelle ein Loch hineinzubekommen, und Sie werden Ihr blaues Wunder erleben.
Du gleich erleben braunes Wunder! entgegnete Wumbaba wütend, der inzwischen doch schon einiges auszusetzen hatte an der sprichwörtlichen deutschen Gastfreundschaft. Und, wie zur Entschuldigung, setzte er noch kleinlaut hinzu: Du weißt, die bösen Bohnensupp aus Kantin.
Was ist denn das hier für ein Selbstmordanschlag? erkundigte sich in diesem Augenblick die hinzugeeilte Paris Hilton, die erst neulich auf ihrer eigenen Geburtstagsfeier bittere Tränen vergossen hatte (aus Gründen, die wir hier an dieser Stelle nicht näher erörtern mögen).
Hallo Paris, du geilen Nudel! rief Wumbaba aus, der sichtlich erfreut war, die Millionenerbin hier anzutreffen. Ich mussen Kacka! Aber ganz doll!
Nur ruhig Blut, Wumbaba, das ist doch überhaupt kein Problem, sagte Paris daraufhin und schlug dabei ganz bezaubernd ihre blauen Äuglein auf. Mein Privatjet parkt im Innenhof der Universität, hier gleich um die Ecke. Komm einfach mit und erleichtere dich dort.
Danke, Paris! brach es aus einem sichtlich bewegten Wumbaba heraus, der nicht mehr an sich halten konnte und Fräulein Hilton einfach umarmen und ihr einen dicken saftigen Kuß auf die zarte Wange drücken mußte. Du bist ein super Schatzi! Und mit einem verächtlichen Blick in Richtung von Mark und Bein: Nix so wie doofen deutsch Akademikers!
Damit zogen Paris und Wumbaba ab und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Mark und Bein, die in den letzten Minuten Rotz und Wasser geschwitzt hatten, atmeten nun doch erleichtert auf und ließen sich erschöpft wieder zurück auf ihre Sitzplätze sinken.
Die Vorlesung konnte beginnen.

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