Mittwoch, 14. Januar 2009

Der Vorhang zu, und alle Ärsche offen

Hallöchen. Mein Name ist Mensch. Komm her und schau mich an in all meiner widersprüchlichen, verletzlichen und wunderbaren Muskelmasse, und du wirst etwas sehen, für das es keinen Namen gibt. Denn Mensch bin ich, und doch auch zugleich weit mehr als das.
Leider gibt es nicht nur mich, sondern auch noch andere. Viele sogar. Sechs Milliarden, Tendenz steigend. Und viel zu viele von denen meinen ebenfalls, sie wären etwas Besseres. Produzieren sich dann. Machen Kunst. Was gar nicht nötig wäre.
Je öfter ich beispielsweise die Filme von Terrence Malick sehe, desto mehr gehen sie mir auf die Klötze. Wenn man sie nur ein Mal anschaut und anschließend nie wieder, dann kann man die noch für durchaus okay halten. Schaut man aber genauer hin, erkannt man erst, was das alles für ein esoterischer, leerer, nichtssagender Dreck ist. Alternatives Blenderkino für Eierköppe. Trivial wie eine Vorabendsoap. Nur besser fotografiert. Da schaut man sich doch noch lieber Mel Gibson an, der mal wieder irgendein Naturvolk abschlachtet. Das ist zwar ebenso Panne, dabei aber wenigstens vergnüglich.
Wir sehen also bereits in meinem kleinen, aber unfeinen, da haßerfüllten Werturteil, daß der Mensch nicht zwangsläufig seinem Compadre der beste Freund ist. Woher denn auch? Schließlich entspringt er, der Mensch, einer unvollkommenen Welt. Eine erbärmliche Konstruktion, der menschliche Körper. Die Haut ist nicht dick genug, zu wenig Haar, keine Klauen oder Fänge und nicht dazu bestimmt, aufrecht zu stehen. Wir entblößen unser Herz und unsere Genitalien. Jeder Feind kann da mal beherzt oder bepimmelt zustechen, und schon ist es mit uns aus. Wir sollten wirklich besser auf allen vieren gehen. Behaarter sein. Schwänze haben.
Bis es soweit ist und die Evolution ihren Dienst an uns getan hat, verbleibe ich mit folgender, abschließender Frage: Was ist der Unterschied zwischen gestrecktem Heroin und einer Vinylplatte von Rosenstolz? Antwort: Es gibt keinen. In beiden Fällen hast du Scheiße an der Nadel.

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