Samstag, 5. Mai 2007

Dörtes vaginaler Technoinzest

In der Zeitung las sie zum Frühstück, daß noch nie ein Mann die Weltmeisterschaft im Topflappenhäkeln gewonnen hat. Danach hatte Dörte Densing sofort wieder gute Laune. Die meisten Typen konnte man doch sowieso in der Pfeife rauchen.
Bevor sie ins Büro ging, genehmigte sie sich noch einen Lapacho-Tee, aus der inneren Rinde der Pao-Darco-Bäume, mit hohem Anteil wichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente. Und schmecken tat er auch noch. Um es auf den Punkt zu bringen: die Dörte war mal wieder echt supidupi drauf.
Überhaupt war sie, obwohl zugezogen, mittlerweile eine waschechte Berlinerin, wie sie im Buche steht. Wo sie hinlächelt, grünt der Grunewald.
Trotzdem ließ sie sich, bei aller Beschwingtheit, kein X für ein U vormachen. Denn, wenn sie auch sonst nicht viel wußte im Leben, so wußte sie doch zumindest eins: Mit den meisten Versprechungen ist es ein bißchen so wie mit der Musikgruppe Vaginal Techno Incest. Als Verheißung klingt das zunächst mal irre toll und spannend, aber nachher ist man dann doch enttäuscht, wenn man erst mal reinhört und merkt, daß das eine ziemlich schnarchige Akustik ist. Und nicht anders war es doch auch mit den ganzen Märchenprinzen. Am Ende des Tages gibt der Mann der vermeintlichen Träume meist doch nichts her.
Auf ihrem Anrufbeantworter, der ja bei genauer Betrachtung bloß ein Entgegennehmer ist, fand sie abends nach der Arbeit eine Nachricht vom Berliner Zoo.
Liebe Besucher, hieß es dort, denken Sie dran, es gibt so viele schöne Tiere bei uns. Schauen Sie sich die doch auch mal an. Den kleinen Malaienbär Ernst zum Beispiel. Gerade vier Monate ist er alt. Es muß nicht immer Knut sein.
Die unbekannte Stimme hatte so verdammt noch mal recht, daß Dörte plötzlich ganz blümerant zumute ward. Sie brach in Freudentränen aus. Aber vom Feinsten.

1 Kommentar:

Ace of Space hat gesagt…

Jonathan Zorn ist ein weiser Mann!